norwegischer Politiker und Diplomat; Sozialdemokrat; Außenminister 1993/94; Vermittler bei den Verhandlungen zwischen Israel und der PLO 1993; Verteidigungsminister 1986-1989 und 1990-1993
* 29. November 1937 Oslo
† 13. Januar 1994 Oslo
Herkunft
Johan Jørgen Holst stammte aus Oslo und wuchs dort auch auf.
Ausbildung
Er studierte Staatswissenschaften in Oslo und New York und erwarb den Magistergrad an der New Yorker Columbia-Universität.
Wirken
Relativ früh, nämlich 1969, ging H., Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiderparti, als Forschungsleiter und Direktor an das Norwegische Institut für Auswärtige Angelegenheiten (NUPI) und behielt diese Funktion bis zu seiner ersten Berufung in die Regierung als Staatssekretär im Verteidigungsministerium (1976-79). Anschließend wechselte der inzwischen weit über Norwegen hinaus bekannte Fachmann für Fragen der internationalen Politik bis 1981 in gleicher Funktion ins Außenministerium. Seine Gedanken zur Sicherheitspolitik erregten schon Anfang der 80er Jahre Aufsehen, so z. B. die Ablehnung des US-Rüstungsprojekts SDI. Nachdem der Führer der Konservativen, Kaare Willoch, 1981 eine bürgerliche Regierung bilden konnte, kehrte H. an das NUPI zurück. Als Direktor widmete sich H. vor allem Fragen der maritimen Abrüstung. In Norwegen selbst trat er euphorischen Abrüstungsvorstellungen entgegen und plädierte, allerdings mit wenig Erfolg, für eine Minimalverteidigung Norwegens.
In der auf Willoch folgenden Regierung der Sozialdemokratin Gro Harlem Brundtland vom 9. ...